Editionsrichtlinien

Digitale Edition. Stand: 30. Januar 2017

Ziel und Vorgehensweise

Ziel des Projektes ist die Erstellung einer historisch-kritischen Online-Edition der Baumeisterbücher (BMB) für die Jahre von 1320 bis 1466. Unsere Transkriptionen orientieren sich dabei an Walter Heinemeyers bewährten Richtlinien für die Edition mittelalterlicher Amtsbücher.1 Vergleichend wurden außerdem verschiedene andere Editionsvorhaben mittelalterlicher Rechnungsbücher herangezogen: So existiert etwa für Luxembourg seit 2001 ein Editionsprojekt der örtlichen Stadtrechnungen 2; für Aachen wurde im Jahr 2004 eine Edition einzelner Jahrgänge diverser Rechnungstypen des 15. Jahrhunderts aufbereitet 3; in Duisburg wurden 2007 die Rechnungsbücher der Jahre 1348 bis 1449 ediert 4; 2011 erschien eine Edition der Butzbacher Stadtrechnungen für die Jahre 1371 bis 1419.5 Als ein besonders verdienstvolles Projekt im Bereich der Digital Humanities sind nicht zuletzt die seit 2015 online vorliegenden Jahrrechnungen der Stadt Basel für die Jahre 1535 bis 1610 zu nennen.6

Erstellt wurde diese Edition in erster Linie für die Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern, die mit historischen Fragestellungen an die Baumeisterbücher herantreten. Doch auch für sprachwissenschaftliche Untersuchungen bietet die Quelle reichhaltiges Material, das wir der Forschung zugänglich machen wollen. Für unser Vorhaben wird deshalb das am Trier Center for Digital Humanities (TCDH) entwickelte Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (FuD) eingesetzt. FuD ermöglicht die gleichzeitige Erfassung, Kommentierung und Analyse der BMB. Darüber hinaus lässt es sich mit dem Transkriptionstool Transcribo verbinden, das die Anreicherung des Textes mit Metadaten erleichtert. Der kombinierte Einsatz dieser beiden Instrumente ermöglicht es, die Transkriptionen nahezu ohne Informationsverlust zu erstellen.

Im Rahmen des Editionsvorhabens werden editionsphilologische Methoden verbessert und vorangetrieben. Als editionsmethodische Ziele können daher folgende Punkte formuliert werden:

  • der Aufbau mitwachsender Indices
  • plattformunabhängigkeit der Textdarstellung und Inhalte durch die Verwendung der TEI-Richtlinien (flexible softwareunabhängige Formate, bessere Langzeitsicherung)
  • die Vernetzung mit anderen online verfügbaren Projekten und damit die Vereinfachung der Kontextualisierung von Werken und Quellen mit anderen verteilten Informationsbeständen
  • die Erfassung von Varianten und alternativen Lesungen sowie die wortweise Verlinkung mit online verfügbaren Wörterbüchern für verbesserte Verständlichkeit und Nutzung der Edition

Diverse Möglichkeiten erlauben dem Nutzer Zugriff auf die Inhalte der Online-Edition. Die Suchfunktionalitäten stellen dabei eine Herausforderung dar, da im Projektrahmen lediglich eine Edition der Texte (inkl. Sonderzeichen und Varianten), nicht aber eine Übersetzung der Transkriptionen geleistet wird. Umso bedeutender ist die Erschließung des Bestandes durch diverse normierende Indices, die thematische Zugriffe und Auswertungen ermöglichen.Auf diese Weise wird ein völlig neuer, breiter Zugang zu dieser Quelle geschaffen, der durch die maschinenlesbare Strukturierung der Daten, die Indices und Volltexte die Erforschung der Bestände mit Methoden der Digital Humanities ermöglicht.

Zum Aufbau der digitalen Edition

In Zusammenarbeit mit der Digitalen Akademie der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur wurde ein Online-Framework für das Management und die Präsentation historischer Quellen entwickelt, in das die Editionsdaten kontinuierlich eingespeist werden. Für die Präsentationsschicht der Edition entwickelte die Digitale Akademie eine auf das historische Material hin ideal ausgerichtete Informationsarchitektur und flexible Darstellungsform, die eine möglichst vorlagengetreue Wiedergabe mit optimaler Lesbarkeit und wissenschaftlicher Nachnutzbarkeit verbindet und sowohl auf Desktop- als auch mobilen Endgeräten gut funktioniert. Neben effektiven Volltext- und Register-Suchmöglichkeiten und einer semantischen Indizierung des Materials bietet die digitale Edition eine stabile und zitierfähige Quellengrundlage, bei der mittels Permalinks nicht nur einzelne Seiten sondern auch einzelne Einträge oder Zeilen von Einträgen dauerhaft referenziert werden können. Ein effizientes Versionierungssystem gewährleistet dabei eine nachhaltige Bereitstellung des edierten Materials, in das auch Korrekturen für die Forschung nachvollziehbar eingearbeitet werden können.

Im Folgenden finden Sie Erläuterungen zum Aufbau und zu den Funktionen einer typischen BMB-Seite:

Band

Hier erscheint der Titel des Bandes mit der vom Archiv vorgenommenen Nummerierung.

Bandbeschreibung

Zu jedem Band ist unter dem Punkt "Bandbeschreibung" eine umfassende Beschreibung der Formalia hinterlegt. Dies betrifft Aussagen zum Format und Umfang, ggf. Nennung identifizierter Schreiber, Schreibbesonderheiten, verschiedene Hände oder sonstige Auffälligkeiten. Mögliche Aussagen zur Praxis der Rechnungsführung (z.B. Einrichtung der Seiten) werden ebenfalls an dieser Stelle dokumentiert.

Folio

Die Paginierung folgt der historischen durchgängigen Benennung der recto-Seiten, wie sie durch das Augsburger Stadtarchiv vorgenommen wurde. Die verso-Seiten sind in der Regel unpaginiert. Eine doppelte oder fehlerhafte Paginierung (zeitgenössisch und archivalisch) wird in situ erklärt. Die Beschaffenheit von eingelegten Blättern wird nach gleichen Kriterien wie für den Gesamtband in situ beschrieben.

Rubrik

Unterhalb der Folioangabe haben die Bearbeiter Informationen hinterlegt, die einen ersten Überblick über die inhaltliche Einordnung der Seite geben. Hier finden Sie eine jahrweise Datierung sowie Angaben darüber, ob Einnahmen oder Ausgaben getätigt werden und welcher Rubrik (z.B. Stadtbau, Ordnung und Sicherheit oder Botenwesen) diese zuzuordnen sind.

Menüleiste

Die Menüleiste enthält eine Blätterfunktion sowie eine Schaltfläche, die zurück zur Bandübersicht führt. Daneben stellen wir Permalinks zur Verfügung. Eine Schnittstelle ermöglicht zudem den unkomplizierten Zugang zu den XML-Daten (bitte beachten Sie, dass sich diese Funktion noch im Aufbau befindet und z.B. hinsichtlich der TEI-Konformität weiter optimiert wird). Rechts davon befindet sich die Legende zu den verschiedenen Schaltflächen (s.u).

Annotierte Transkription

In der Desktop-Ansicht besteht die Seitenaufteilung aus drei Spalten, die alle Ebenen der Texterschließung auf einen Blick sichtbar machen. Dieses Modell positioniert die Transkripte in der mittleren Spalte und flankiert sie mit zwei Randspalten, die das Vorhandensein von Informationen aus den Bereichen Textkritik (links) und Index (rechts) in komprimierter Form anzeigen. Wir arbeiten hier mit Schaltflächen, deren Inhalt bei Bedarf per Mouseover eingeblendet werden kann. Das Ergebnis ist ein vielschichtig erschlossener, aber dennoch erheblich entzerrter Lesetext. Auf mobilen Endgeräten (Tablets, Smartphones etc.) wird die dreispaltige Ansicht aufgelöst zu Gunsten einer einspaltigen Transkriptionsansicht, die den strukturierten Lesetext in das Zentrum stellt. Die philologischen und semantischen Annotationen werden hierbei unterhalb dieses Lesetextes in Form eines kritischen Apparates mit anklickbaren Referenzen auf die jeweiligen Einträge und Zeilen des Lesetextes dargestellt.

Eintrags- und Zeilennummerierung

Zur besseren Orientierung werden die Zeilen am linken und die einzelnen Rechnungseinträge am rechten Rand des Transkriptionsfeldes durchnummeriert. Hinter der Nummerierung sind gleichzeitig Permalinks hinterlegt, mit denen sich sowohl einzelne Rechnungseinträge als auch einzelne Zeilen in Rechungseinträgen stabil verlinken und zitieren lassen.

Apparat

Unterhalb des Fließtextes erscheinen nochmals alle vorhandenen textkritischen und indexrelevanten Angaben sowie die erwähnten Festtage in Form eines herkömmlichen Apparates, versehen mit der dazugehörigen Zeilenangabe und der Möglichkeit, mit einem Klick wieder nach oben in die betreffende Zeile zu springen.

Zitiervorschlag und Versionierung

Der Zitiervorschlag enthält den Permalink für die ganze Seite. Wird eine Seite aufgrund von Korrekturen oder anderen Modifikationen als neue Version zur Verfügung gestellt, finden sich an dieser Stelle auch Links mit Zeitstempel auf die vorherigen Versionen der jeweiligen Seite. Das Permalink-System ist mit dem Versionierungs-System verschaltet. Das bedeutet, dass alle Permalinks versionsspezifisch sind und somit auch ältere Versionen einer Seite dauerhaft referenziert werden können bzw. schon existierende Links auf eine ältere Version einer Seite weiterhin funktionieren.

Rechnungseinträge

Die wichtigste Sinneinheit eines Rechnungsbuches sind die einzelnen Einträge, im Original oft durch größere Zeilenabstände voneinander abgesetzt. Wir haben uns bemüht, dieses Strukturelement auch optisch wiederzugeben und erfassen deshalb jeden Eintrag in einem eigenen Kasten.

In der rechten oberen Ecke dieser Kästen finden sich Angaben, die sich formal oder inhaltlich auf den gesamten Eintrag beziehen, also auf einen Blick kenntlich machen, ob es sich bei diesem etwa um einen archivalischen Vermerk, eine Summe oder um eine Kopfzeile handelt. Auch die Kennzeichnung der getätigten Einnahmen oder Ausgaben als zu einer Rubrik gehörig wird hier vorgenommen.

Enthalten die Texte Abgrenzungszeichen, so wird der davor notierte Eintrag, den die Markierung abschließt, mit der Auszeichnung „Textabgrenzungszeichen“ versehen.

Besondere Beachtung verdienen die häufigen Randnotizen. Einträge, die im Original in einer der beiden Randspalten stehen, erhalten den Zusatz „Randnotiz rechts“, bzw. „Randnotiz links". Sofern sich Bezüge zu Einträgen in der mittleren Spalte herstellen lassen, erhalten diese Einträge einen Asterisk in der rechten oberen Kastenecke.

Streichungen und Ergänzungen

Wo immer dies möglich war, haben wir versucht, die graphischen Eigenheiten des Originals wiederzugeben. Durchgestrichene oder hochgestellte Worte oder Wortteile erscheinen in ebensolcher Form im Text. Das gestrichene Wort wird dabei vor die eventuell vorhandene Verbesserung bzw. die Ergänzung des Schreibers gestellt.

Graphien

Der Buchstabenbestand wird möglichst vorlagengetreu wiedergegeben. Die graphischen Eigenheiten der Vorlage erschweren allerdings in einigen Fällen eine sichere Deutung einzelner Buchstaben. Das ist besonders bei Buchstaben mit mittlerer Schafthöhe wie c und t, m und n sowie n und u der Fall. Wo sich eine plausible Deutung dieser Zeichen aus dem Sinnzusammenhang anbietet, wird sie deshalb stillschweigend vorgenommen.

Gut voneinander zu unterscheiden und darüber hinaus von hohem schriftgeschichtlichem Interesse sind dagegen die verschiedenen s-Graphien, die von den Schreibern der Baumeisterbücher verwendet werden. Unser Transkript folgt in diesem Punkt der Vorlage und gibt die graphischen Varianten langes ſ, rundes s und scharfes ß so wieder, wie sie dort erscheinen. Wo langes ſ und z deutlich voneinander getrennt stehen, wird dies in der Transkription berücksichtigt.In der mittelalterlichen Schreibsprache bilden die Zeichen i und j sowie u und v jeweils denselben Laut ab. Wir greifen hier nicht normalisierend ein, sondern geben die originale Schreibweise wieder, um schriftgeschichtliche Entwicklungen in diesem Bereich sichtbar zu halten.

Graphien, die sich weder anhand ihrer Höhe im Schriftbild noch anhand anderer Merkmale sicher als Großbuchstaben identifizieren lassen, geben wir als Kleinbuchstaben wieder.

Superskripte

Hochgestellte Buchstaben wie a, e, i, o, u und v werden in unser Transkript übernommen, ebenso die i-Punkte und die parallelen Umlautpunkte. Besonders die Umlaute sind in den Baumeisterbüchern mit einer Fülle verschiedener diakritischer Zeichen (senkrechte Striche, schräge Striche, Punkthaufen etc.) versehen. Unsere Umschrift verzeichnet aus Gründen der besseren Lesbarkeit und Durchsuchbarkeit in diesen Fällen ebenfalls klassische Umlautpunkte. Eindeutige waagerechte Striche werden dagegen als solche erfasst. Nicht eindeutig zu bestimmende übergeschriebene Zeichen (Striche, Punkte) werden durch `(=Accent grave) angedeutet.

Groß- und Kleinschreibung

Hinsichtlich der Groß- und Kleinschreibung kennt die mittelalterliche Kanzleischrift noch keine festen Regeln. Personennamen und selbst hohe kirchliche Feiertage sind mitunter klein geschrieben, während nach heutigem Verständnis eher unscheinbare Füllwörter mit Großbuchstaben versehen sein können. Häufig verwenden die Schreiber auch Majuskeln im Inneren eines Wortes, um den Anfang einer neuen Silbe zu markieren. Bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass die Verwendung von Klein- und Großbuchstaben keineswegs wahllos erfolgt, sondern durchaus dazu dienen kann, Sinn- und Lauteinheiten zu betonen oder voneinander abzusetzen. Wir verzichten deshalb auf eine Normalisierung und geben den Buchstabenbestand originalgetreu wieder.

Kürzung

Kürzungsbögen werden unter Verwendung von runden Klammern aufgelöst, ihr Inhalt wird in heutigem Deutsch ergänzt (z.B. g(enannt)). Eine Ausnahme bilden heute nicht mehr gebräuchliche, vom Schreiber durch eine Kürzung wiedergegebene Flexionsformen wie etwa die Dativendung –en, die nach mittelhochdeutschem Sprachgebrauch aufgelöst wird, um den Lesefluß nicht zu stören (Beispiel: Wem zahlt die Stadt eine bestimmte Summe? Heinrich(en)).

Bei lateinischen Festtagen mit dem Zusatz „ante“ und „post“ steht das folgende, gekürzte Wort im Original oft nicht im korrekten Kasus, dem Akkusativ. Auch hier haben wir auf eine Konjektur verzichtet.

Ist eine Kürzung nicht durch Striche oder sonstige Symbole gekennzeichnet, die Auflösung aber klar ersichtlich, so wird der ergänzte Inhalt in eckigen Klammern hinzugefügt. Nicht eindeutig auflösbare Kürzungen (z.B. zu stark verkürzte Namen o.ä.) werden beibehalten.

Interpunktion

Der Bestand stellt sich als ein äußerst geeignetes Untersuchungsobjekt dar, um den Prozess der Etablierung einer Interpunktion nachzuvollziehen. Finden sich im 14. Jh. nur wenige Anzeichen einer systematischen Satzgliederung, so nimmt deren Vorkommen im 15. Jh. stark zu. Daher werden Punkte, Gedankenpunkte, Gedankenstriche und Virgel vorlagengetreu wiedergegeben, sofern sie der Satzgliederung dienen. Editorisch nicht erfasst werden die den Zahlenwerten vielfach vor- und nachgesetzten Punkte und Striche.

Normalisierungen

Normalisiert werden alle Schreibweisen von "Item", "et" und "etc". Das griechisch geschriebene Wort "xpi" wird einheitlich als "(Christi)" transkribiert. Währungsangaben werden wie folgt wiedergegeben:

Pfund lb
Schillinge/Solidi ß
Dukaten duc
Denare/Pfennig d
Gulden gld (Zusätze werden vorlagengetreu erfasst)
Floreni fl
Groschen gr
Plapphart pl
Heller/Haller hlr
Ort ort
Mark m
Zahlenangaben

Alle Geldwerte, die im Original in römischer Schreibweise oder in Worten erscheinen, wandeln wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in arabische Zahlen um. Brüche geben wir als Dezimalzahlen wieder (z.B. 1/2 = 0,5), es sei denn, sie erfordern mehr als eine Nachkommastelle. In diesem Fall erscheinen sie als Bruchzahlen. Nicht umgewandelt werden die römisch geschriebenen Jahreszahlen und Datumsangaben sowie alle anderen Zahlen, die keinen buchhalterischen Wert repräsentieren (z.B. Ordnungszahlwörter wie in „feria tertia“ oder „in d(er) Erſte(n) vaſtwoch(e)n“). Alle in der Vorlage erscheinenden arabischen Ziffern werden als solche gekennzeichnet.

Zeilenumbrüche

Der Text wird zeilengetreu wiedergegeben. Die Transkription behält den ursprünglichen Textfluss so weit wie möglich bei. Eine Ausnahme in der zeilengetreuen Wiedergabe ist bei der zeilenübergreifenden Zusammenziehung von Geldbeträgen möglich. Diese erfolgt stillschweigend und wird nicht gesondert kommentiert.

Getrennt- und Zusammenschreibung

Die Worttrennungen entsprechen denen der Vorlage. Alle in der Vorlage vorkommenden Trennungszeichen erscheinen als Bindestriche (Viertelgeviertstriche).

Absätze und Einrückungen

Sind Einrückungen innerhalb eines Eintrags vorhanden, so werden diese einheitlich mit jeweils einem Tabulatorsprung angedeutet. Einrückungen, deren Bezug zum Einzeleintrag nicht klar erkenntlich ist, werden durch einen gesonderten Textkasten erfasst.

Unsichere Lesungen

Im Zweifelsfall werden unsichere Lesungen als solche markiert und, wo möglich, durch eine alternative Lesung ergänzt.

Lücken und Textverlust

Eine einheitliche Kennzeichnung von Lücken infolge von Textverlust und offensichtlichen Auslassungen erfolgt durch die Angabe von drei Punkten in einer geschweiften Klammer {...} bzw. durch eine zusätzliche Kommentierung in der Fußnote. Können Ergänzungen aus dem Kontext geschlossen werden, werden diese im Falle von Materialschäden auch in Schweifklammern gesetzt.

Unleserliche Textstellen

Komplett unleserliche Textstellen werden durch {***} angedeutet.

Verschreibungen

Bei offensichtlichen Verschreibungen, die dennoch erfasst werden müssen, wird die Stelle in Quellenschreibung wiedergegeben und durch ein [sic!] gekennzeichnet.

Textkritik

Die Kommentierung beschränkt sich auf grundlegende inhaltliche wie formale Sachverhalte. Durch die außerordentliche thematische Vielfalt und den weit über die Stadt Augsburg hinausreichenden Bedeutungshorizont stellen die BMB einen Bestand dar, der eine differenzierte Kommentierung erfordert. Zudem treten im Kontext der Quellengattung Rechnungsbuch vielfach kommentierungswürdige Sachverhalte auf. Die Kommentierungen erfolgen sowohl auf Einzelwortebene als auch für komplette Textpassagen sowie im Rahmen einer Kontextualisierung allgemeiner Sachverhalte. Nur einmalig vorkommende oder nur in einem bestimmten Kontext erläuterbare Begriffe werden durch eine entsprechende Kommentierung auf der jeweiligen Seite beschrieben. Insbesondere die Kontextualisierung der in den BMB erwähnten Geschehnisse soll durch die Kommentierung der Bearbeiter erfolgen, um so die Qualität der dargebotenen Informationen für die Nutzer zu optimieren. Sollten sich formale Besonderheiten (z.B. Wasserzeichen) auf einer Seite befinden, so finden sie ebenfalls eine entsprechende Beschreibung. Außerdem ergänzen die Editoren ggf. weiterführende Literaturhinweise im Apparat.

Die verwendeten Kürzel der Schaltflächen verstehen sich folgendermaßen:

|K| Kommentar
|E| Erläuterung
|F| Festtag
|B| Buchstabenansatz/Abbruch
|A| Alternative Lesung
|D| Doppelung
|X| Unleserlich
|U| Unsichere Lesung
|Z| Arabische Zahl
|I| Indizierung

Index

Essentiell für die Erschließung und Aufbereitung des Bestandes ist der Aufbau mitwachsender Register zur Analyse, Kontextualisierung und Disambiguierung von Namen, Orten, Körperschaften und Schlagworten. Genaueres zur Benutzung dieses Erschließungsinstrumentes entnehmen Sie bitte den Vorbemerkungen zur den einzelnen Registern.

Anmerkungen

(1) Walter Heinemeyer, Richtlinien für die Edition mittelalterlicher Amtsbücher, in: ders. (Hg.): Richtlinien für die Edition landesgeschichtlicher Quellen. 2. Aufl., Marburg 2000, S. 19-25.

(2) Claudine Moulin/Michel Pauly (Hrsg.), Die Rechnungsbücher der Stadt Luxemburg. Unter Mitarbeit von Andreas Gniffke, Danielle Kass, Fausto Ravida und Nikolas Ruge. Bd. 1: 1388-1399, Luxemburg 2007; Bd. 2: 1400-1430, Luxemburg 2008; Bd. 3: 1444-1453, Luxemburg 2009; Bd. 4: 1453-1460, Luxemburg 2010; Bd. 5: 1460-1466, Luxemburg 2010; Bd. 6: 1467-1473, Luxemburg 2012; Bd. 7: 1475-1478, Luxemburg 2013; Bd. 8: 1478-1480, Luxemburg 2014 (Schriftenreihe des Stadtarchivs Luxemburg 1-8; Publications du CLUDEM 20, 21, 29, 31, 32, 33, 39, 40).

(3) Thomas R. Kraus (Bearb.), Die Aachener Stadtrechnungen des 15. Jahrhunderts, Düsseldorf 2004 (Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde 72).

(4) Margret Mihm/Arend Mihm, Mittelalterliche Stadtrechnungen im historischen Prozess. Die älteste Duisburger Überlieferung (1348-1449). Bd. 1: Untersuchungen und Texte, Köln [u.a.] 2007; Bd. 2: Register und Glossar, Köln [u.a.] 2008.

(5) Bodo Bachmann, Die Butzbacher Stadtrechnungen im Spätmittelalter 1371-1419. Bd. 1: Kommentar & Index; Bd. 2: Edition, Marburg 2011 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 160,1 und 2).

(6) Jahrrechnungen der Stadt Basel 1535–1610 – digitale Edition; hrsg. v. Susanna Burghartz unter Mitarbeit von: Sonia Calvi, Lukas Meili, Jonas Sagelsdorff und Georg Vogeler, Basel/ Graz 2015; online: gams.uni-graz.at/context:srbas [Stand 17.01.2016].